Hirsch umgeben von Bäumen

Nara: historische Tempel, wunderschöne Gärten und ein Park, in dem sich zahme Hirsche aufhalten. All das und noch viel mehr macht die Stadt zu einem besonderen kulturellen Erlebnis auf eurer Japanreise. 

Da Nara nicht weit von Osaka und Kyoto liegt, ist es ideal, von dort aus einen Tagesausflug nach Nara zu unternehmen. Ich selbst starte immer von Osaka aus. Welche Sehenswürdigkeiten bei eurem Tagesausflug nach Nara ihr sehen solltet, erfahrt ihr in diesem Beitrag – dazu noch nützliche Tipps für die Stadt!

Tagesausflug nach Nara

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Alles was ihr über Nara wissen müsst

Da Nara von 710 bis 784 die Hauptstadt Japans war, blühte die Stadt regelrecht auf und es entstanden viele bedeutende Tempel, Schreine und Gärten. Die ihr auch heute noch besuchen könnt. Was die Stadt aber so besonders beliebt und einzigartig bei Touristen macht, sind dort die frei laufenden Sikahirsche. 

Rund 1.200 Hirsche laufen durch die Stadt und den Nara-Park und sind für die Einwohner Fluch und Segen zugleich. Zahme Hirsche in einer Stadt, die dort ohne Scheu leben? Ihr fragt euch jetzt sicher, wie das überhaupt möglich ist. 

Da die Tiere schon Jahrhunderte dort beheimatet sind und die damals bedeutende Familie Fujiwara, die Hirsche als heilig ansah. Wurde es verboten, die Hirsche in der Umgebung zu jagen. Dadurch verloren die Sikahirsche jegliche Scheu an den Menschen und sind nun ein fester Bestandteil der Stadt.

Anreise nach Nara

Nara ist besonders gut mit dem Zug zu erreichen. Egal ob ihr von Kyoto oder Osaka aus startet, in ca. nur 50 Minuten seid ihr entweder an einen der beiden Bahnhöfe von Nara angekommen. Je nachdem, welchen Zug ihr wählt, kommt ihr entweder am Nara Bahnhof an oder dem Kintetsu-Nara Bahnhof.

Beide Bahnhöfe sind nicht weit vom Nara-Park und den Sehenswürdigkeiten entfernt und somit super zu Fuß erreichbar. Der Kintetsu-Nara Bahnhof ist allerdings etwas näher dran. Habt ihr aber einen Rail Pass solltet ihr lieber den Nara Bahnhof nehmen, da die Linien im JR Pass mit dabei ist.

Von Osaka aus

Alle Wege führen nach Rom – oder eher wohl nach Nara. In Osaka habt ihr mehrere Optionen, um nach Nara zu gelangen. Je nachdem, wo euer Hotel sich befindet und welcher Bahnhof in der Nähe ist. Damit es übersichtlicher ist, habe ich für euch die direkten Verbindungen herausgesucht. Überprüft deshalb eure genaue Route über Google Maps oder Japan Travel.

Mit Japan Railway (JR)

Die Zuglinie, welche direkt zum Bahnhof fährt, ist die Yamatoji Linie. Die Linie hält in Osaka an den Bahnhöfen Namba, Imamiya, Shin-Imamiya sowie Tennoji und fährt dann weiter nach Nara. Falls euer Hotel nicht an diesen Bahnhöfen liegt, werdet ihr umsteigen müssen. 

Die Yamatoji Linie gehört zur JR Group, habt ihr einen JR Pass müsst ihr nichts für das Ticket zahlen.

Mit Kintetsu Railways

Wenn ihr keinen Japan Rail Pass habt, empfehle ich euch mit der Kintetsu-Nara Linie nach Nara zu fahren. Der Zug startet in Osaka-Namba und hält dann an vielen kleineren Bahnhöfen in Osaka, bis er beim Bahnhof Kintetsu-Nara ankommt. Der Zug ist schnell am Ziel und von Osaka-Namba aus kostet es bis nach Nara nur 570 Yen (4,40 Euro).

Von Kyoto aus

Auch von Kyoto aus ist die Zugverbindung sehr gut. Wie bei Osaka erwähne ich auch hier nur zwei direkte Möglichkeiten, um nach Nara zu fahren. Beide Linien starten vom Bahnhof Kyoto. Ist euer Hotel nicht in der Nähe, schaut am besten noch mal mit Google Maps oder Japan Travel nach eurer genaueren Route nach.

Mit Japan Railways (JR)

Um von Kyoto nach Nara zu gelangen, nehmt ihr am besten die Nara-Linie. Ihr müsst weder umsteigen noch lange auf den nächsten Zug warten. Da die Linie in regelmäßigen Abständen fährt.

Auch die Nara-Linie gehört zur JR Group und ist somit im JR Pass mit inkludiert. 

Mit Kintetsu Railway

Zweimal stündlich fahren limitierte Expresszüge von Kyoto aus zum Kintetsu-Nara Bahnhof. Da der Zug nur an wenigen Bahnhöfen hält, seid ihr in nur 35 Minuten schon in Nara. Das Ticket kostet 1160 Yen (8,90 Euro). 

Alternativ könnt ihr den Express Zug nehmen, der 10 Minuten länger braucht, aber nur 640 Yen (4,90 Euro) kostet. Zusätzlich gibt es auch die Kintetsu-Kyoto Linie, bei dieser Linie müsst ihr in Yamato-Saidaiji umsteigen und die Kinetsu-Nara Linie nehmen.

Die schönsten Sehenswürdigkeiten rund um den Nara Park

In diesem Abschnitt zeige ich die schönsten Sehenswürdigkeiten in der Umgebung vom Nara-Park. Da alle Orte in der Nähe liegen, könnt ihr sie bequem zu Fuß erreichen.

Todaiji Tempel

Der Todaiji Tempel (großer Tempel des Ostens) ist einer der berühmtesten und historischen Tempel von ganz Japan. Bei meinen ersten Besuch in Nara war der Tempel für mich ein absolutes Highlight. Jedes Mal wenn ich in Nara bin, komm ich nicht daran vorbei, mir den Tempel erneut anzuschauen.

Das Einzigartige an diesem Tempel ist die Haupthalle, in welches sich die große Buddhastatue befindet. Die Halle ist mit einer Breite von 57 Metern und einer Höhe von 48 Metern das größte rein aus Holz gebaute Gebäude der Welt. Sie beherbergt zudem die größte buddhistische Bronzestatue.

Verständlich also, wenn der Andrang hier sehr groß ist. Da der Tempel zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, ist es ein beliebter Touristenmagnet. Lasst euch aber davon nicht abschrecken. Da dass Gelände sehr weitläufig ist, werdet ihr nur an bestimmten Stellen merken, das viel los ist. 

Mein Tipp: Nur einen kurzen Spaziergang von Todaiji entfernt, befindet sich die Nigatsudo-Halle. Von dort aus habt ihr einen hübschen Blick auf die Stadt und dem Tempel.

Wichtige Infos

Eintritt600 Yen / 4,60 Euro
ÖffnungszeitenApril bis Oktober: 07:30 bis 17:30 Uhr
November bis März: 08:00 bis 17:00 Uhr
Geschlossene TageKeine
Adresse406-1 Zoshicho, Nara, 630-8211, Japan
WebsiteTodaiji Tempel

Nara-Park

Der Nara-Park ist ein riesengroßes Gelände, wo alle wichtigen und bedeutsamen Sehenswürdigkeiten in Nara sich befinden. Aber der wahre Blickfang vom Park sind die zahlreichen frei laufenden Hirsche dort.

Das tolle daran ist, ihr könnt an vielen Ständen Futter für die Hirsche kaufen und sie damit füttern und sogar streicheln. Das Ganze ist mega niedlich und eine spaßig Sache. Aber Vorsicht, der Spaß kann schnell in Ärger umschwenken. Viele der Tiere zupfen an euch rum oder rempeln euch sogar an. Passt also auf euch auf!

Mein Tipp: Haltet ihr das Futter etwas hoch, verneigen sich die Hirsche vor euch.

Kasuga-Taisha Schrein

Ich habe schon viele Schreine und Tempel in Japan besucht und muss sagen, das viele davon sich sehr ähnlich sind. Der Kasuga-Taisha Schrein gehört aber ganz sicher nicht dazu. 

Kasuga-Taisha ist geschichtlich sogar noch bedeutender als der Todaiji Tempel. Errichtet wurde er zur gleichen Zeit wie die Hauptstadt und ist der Gottheit gewidmet, die für den Schutz von Nara verantwortlich ist. Zudem war der Schrein auch das Schutzheiligtum der Familie Fujiwara – Japans mächtigstem Familienclan während der Nara-Zeit.

Das außergewöhnliche an diesem Schrein sind die vielen Laternen dort. Hunderte Bronzelaternen hängen von dem Gebäude runter, während genauso viele Steinlaternen den Eingang säumen. Das alles verleiht dem Kasuga-Taisha Schrein etwas faszinierendes. Ein weiterer Blickfang ist die Architektur und die grelle Farbe des Schreines.

Mein Tipp: Kasuga-Taisha hat zahlreiche Nebenschreine, die dem Schrein zusätzlich etwas magisches verleiht. 

Wichtige Infos

EintrittAußenbereich: Frei
Innenbereich: 500 Yen / 3,90 Euro
ÖffnungszeitenMärz bis Oktober: 06:30 bis 17:30 Uhr
November bis Februar: 07:00 bis 17:00 Uhr
Innenbereich: 09:00 bis 16:00 Uhr
Geschlossene TageKeine (der Innenbereich ist manchmal geschlossen)
Adresse160 Kasuganocho, Nara, 630-8212, Japan
WebsiteKasuga-Taisha Schrein

Himoru Schrein

Meiner Meinung nach der beste Ort, um sich die Kirschblüten in Nara anzuschauen, ist der Himoru Schrein. Er befindet sich in der Nähe vom Kintetsu-Nara Bahnhof, gleich gegenüber des Nara National Museum. 

Besonders an diesem Schrein ist, er beherbergt einen Eisgott, passend dazu werdet ihr dort Eisblöcke in Form von Laternen vorfinden. Ich kann euch diesen Schrein nur wärmstens empfehlen, vor allem die Kirschbäume dort verleihen den Schrein eine bezaubernde Atmosphäre. 

Mein Tipp: Wegen dem beherbergten Eisgott, findet im Mai das Himuro Shirayuki Festival statt. Passend zum Thema Eis könnt ihr dort Kakigori essen. Das ist geschabtes Eis, welches oft mit Sirup serviert wird. Sehr Lecker und ideal bei heißem Wetter!

Wichtige Infos

EintrittKostenlos
Öffnungszeiten06:00 bis 18:00 Uhr
Winter: 06:30 bis 17:30 Uhr
Geschlossene TageKeine
Adresse1-4, Kasuganocho, Nara-shi, Nara, 630-8216
WebsiteHimoru Schrein

Yoshikien Garten

Der Yoshikien Garten ist im Vergleich zu seinem Nachbar dem Isuien Garten eher unbekannt. Dafür aber umso mehr sehenswerter. Da Yoshikien aus drei unterschiedlichen eindrucksvollen Gärten besteht, habt ihr die Möglichkeit, drei verschiedene Arten der japanischen Gartenkunst kennenzulernen. 

Der Garten besteht aus einem Teichgarten, einem Moosgarten und einem Teezeremoniengarten. Vor allem der Moosgarten hat es mir persönlich angetan. Auch der Teezeremoniengarten ist sehr hübsch gestaltet und ein toller Ort um sich zu erholen. Übrigens ist der Eintritt für den Garten umsonst, wenn ihr als Tourist euren Reisepass vorzeigt. 

Wichtige Infos

EintrittKostenlos (nur mit Reisepass)
Öffnungszeiten09:00 bis 17:00 Uhr
Letzter Einlass: 16:30 Uhr
Geschlossene Tage24. Februar bis 28. Februar
Adresse60-1 Noboriojicho, Nara, 630-8213, Japan
WebsiteYoshikien Garten

Nara Prefecture Government Office

Ein wahrer Geheimtipp für Nara ist das Prefecture Government Office. Die Architektur des Gebäude ist zwar nicht schön oder außergewöhnlich. Ganz im Gegenteil sogar, es ist nämlich ziemlich hässlich. 

Dafür dürft ihr aber mit dem Aufzug auf die Dachterrasse hinauf fahren und von dort aus habt ihr einen tollen Überblick auf den Nara Park. Das alles kostet euch auch nichts. Da viele Touristen an dem Regierungsgebäude einfach vorbeigehen, ist dort sehr wenig los und ihr könnt ohne viel Gedränge die Aussicht genießen.

Mein Tipp: An der Rezeption bekommt ihr süße Origami Hirsche geschenkt. Ein tolles Souvenir von eurem Nara Tagesausflug. 

Wichtige Infos

EintrittKostenlos
ÖffnungszeitenMontag bis Freitag: 08:30 bis 17:30 Uhr
Samstag und Sonntag: 10:00 bis 17:00 Uhr
Geschlossene Tage29.12. bis 3.1.
AdresseJapan, 〒630-8501 Nara, Noboriojicho, 30
WebsiteNara Prefecture Government Office

Weitere tolle Sehenswürdigkeiten in Nara

Kōfuku-ji Tempel

Gleich am Eingang des Nara Parks befindet sich der Kofuku-ji Tempel. Ein absoluter Blickfang meiner Meinung nach ist der fünfstöckige Pagoda dort und die 3 goldenen Haupthallen. 

Auch geschichtlich ist der Tempel ein echter Hingucker. Darüber detailliert zu schreiben würde mich eine Ewigkeit kosten. Seine langjährige Geschichte beginnt aber im Jahr 669 und er war der Haupttempel der Familie Fujiwara. Viele der Gebäude wurden während verschiedener Kriege zerstört und wieder aufgebaut.

Der äußere Bereich des Tempels ist frei zugänglich, jedoch gibt es 3 Bereiche wo Eintritt verlangt wird. Da der äußere Bereich für mich genug war, hab ich keins der Inneren Bereich besucht. 

Wichtige Infos

EintrittKostenlos (Außenbereich)
500 Yen / 3,90 Euro (mittlere goldene Halle)
700 Yen / 5,40 Euro (Nationalschatz Museum)
300 Yen / 2,30 Euro (östliche goldene Halle)
900 Yen / 6,90 Euro (Nationalschatz und östliche goldene Halle)
ÖffnungszeitenAußenbereich: rund um die Uhr geöffnet
Innenbereich der Hallen: 09:00 bis 17:00 Uhr
Letzter Einlass: 16:45 Uhr
Geschlossene TageKeine
Adresse48 Noboriojicho, Nara, 630-8213, Japan
WebsiteKofukuji Tempel

Nara Kingyo Museum

Das Kingyo Museum ist ein Museum, welches Goldfische mit Kunst ausstellt. Irgendwie verrückt und merkwürdig, so einen Ort in einer Stadt wie Nara zu finden. 

Das Thema von dem Museum ist ein Raum der „Überraschung“, „Heilung“ und „Aufregung“, die durch die fünf Sinne wahrgenommen werden. Das Museum verfügt auch über interaktive Zonen und eine Aquariumdisco – was ziemlich skurril ist.

Ich hatte noch nicht die Gelegenheit dazu, das Museum selbst zu besuchen, bin aber so fasziniert davon das ich es unbedingt auf meiner Bucket List hinzufügen musste.

Wichtige Infos

Eintritt1200 Yen / 9,25 Euro
Öffnungszeiten10:00 bis 18:00 Uhr
Letzter Einlass: 17:30 Uhr
Geschlossene TageKeine
Adresse〒630-8012 Nara, Nijoojiminami, 1 Chome−3−1 ミ・ナーラ 4F
WebsiteNara Kingyo Museum

Yakushi-ji Tempel

Im nordwestlichen Teil der Stadt befindet sich der Yakushi-ji Tempel. Da der Tempel nicht in der Nähe vom Nara Park und den anderen Sehenswürdigkeiten ist, ist dort eher weniger los. 

Im Gegensatz zu vielen anderen Tempel und Schreinen wurde der Yakushi-ji Tempel vom Kaiser Tenmu im 7. Jahrhundert für seine kranke Frau erbaut. Als einer der ältesten Tempel hat er ein striktes symmetrischen Grundriss. Dadurch steht der Hauptsaal und Hörsaal auf einer Mittelachse, flankiert von zwei Pagoden.

Um zum Tempel zu gelangen, könnt ihr die Kintetsu Nara Linie nehmen. Steigt bei Yamato Saidaiji um und fährt dann mit der Kintetsu Kashihara Linie zur Nishinokyo Station. Der Tempel befindet sich gleich rechts daneben.  

Wichtige Infos

Eintritt1100 Yen / 8,50 Euro
Öffnungszeiten08:30 bis 17:00 Uhr
Letzter Einlass: 16:30
Geschlossene TageKeine (Haupttempel)
Adresse457 Nishinokyocho, Nara, 630-8563, Japan
WebsiteYakushiji Tempel

Karte mit Routenvorschlag

Damit ihr euch einen besseren Überblick für euren Tagesausflug nach Nara verschaffen könnt, habe ich für euch alle Sehenswürdigkeiten in dieser Karte mit Routenvorschlag eingezeichnet. 

Lauft ab Nara Station (1) oder Kintetsu Nara Station (1.2) bis zum Todaiji Tempel (2), dort angekommen könnt ihr einen kurzen Abstecher zur Nigatsu-do Halle (2.2) machen. Danach geht es weiter zum Nara Park (3), wo sich die Hirsche befinden. Als Nächstes ist der Kasuga Taisha Schrein (4) dran. Nun lauft ihr wieder zurück und besucht den Himuro Schrein (5), nicht weit vom Schrein ist der Yoshikien Garten (6). Der Abschluss bilden das Nara Prefecture Government Office (7) und der Kofukuji Tempel (8).

Wart ihr schonmal in Nara? Wie haben euch die Tempel und Natur dort gefallen? Habt ihr noch weitere Highlights oder Tipps für die Stadt? Dann hinterlasst doch ein Kommentar! Ich freu mich darauf.

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